Die PESO-Zertifizierung steht für Petroleum and Explosives Safety Organisation of India-Registrierung und beschreibt das verpflichtende Zulassungsprogramm für die Öl- und Gasindustrie. Die PESO-Zertifizierung hieß vorher Chief Controller of Explosives (CCOE)-Prüfung und basiert auf dem Explosives Act von 1884 und dem Petroleum Act von 1934 sowie alle darauf bezogenen Gesetzeserlasse danach, insbesondere die Explosives Rules von 2008 und die Petroleum Rules von 2002 (hier finden Sie eine Liste zu den Indischen Standards für PESO).
Die PESO Indien-Zulassung betrifft Produkte auf dem indischen Markt, die mit Gasen arbeiten oder in der Ölindustrie zur Anwendung kommen, oder auch sehr korrosiven Umgebungen standhalten müssen. Dies betrifft insbesondere explosionsgeschützte Produkte, Druckbehälter und Produkte für die Öl, Kohle-, Gas- und Minenindustrie.
Hier finden Sie ein kurzes Video über die PESO Zertifizierung,
Vorgestellt durch Julian Busch, Geschäftsführer der MPR International GmbH:
Dieses und weitere Videos finden Sie auch auf unserem Videokanal.
Eine genaue Liste der zu zertifizierenden Produkte finden Sie hier. Neben den oben genannten Produkten fallen zum Beispiel auch elektrische Geräte, die korrosivem Salzwasser oder sehr heißen Temperaturen widerstehen müssen unter die PESO-Zertifizierungspflicht. Rein mechanische Komponenten sind ebenfalls zertifizierungspflichtig, sofern diese im Ex-Bereich in Indien Einsatz finden.
Grundsätzlich lässt sich bei explosionsgeschützten Produkten einem einfachen Prinzip folgen: Alle Produkte, die entweder IECEx- oder ATEX-Zertifizierungen brauchen, benötigen auch eine Indien PESO-Registrierung.
Mit dem Ziel der Vereinfachung der Verwaltung und der zunehmenden Spezialisierung der Behörde in Indien wurde das ursprüngliche Department of Explosives (mit Head Office in Nagpur und dem CCoE an der Spitze) seit 2010 in die jetzige Petroleum and Explosives Safety Organisation (PESO) umgewandelt. Der CCoE ist weiterhin an der Spitze, jedoch nennt sich dieser nun Chief Inspector of Explosives. Darüber hinaus ist CCoE auch der formale Titel der indischen Auditoren sowie aller Direktoren innerhalb der Organisation, welche für die Vergabe von Zertifikaten & Lizenzen verantwortlich sind. Daher ist die Bezeichnung „CCoE-Zertifizierung“ nach wie vor weit verbreitet.
Grundsätzlich brauchen all die Produkte, die ATEX oder IECEx haben, auch PESO. Beachten Sie jedoch auch, dass die PESO-Zertifizierung aufgrund ihrer Tendenz, gefährlichere Produkte zu betreffen, auch erhöhte Anforderungen an die Firmen stellt, die ihr Produkt zertifizieren lassen wollen. So können zum Beispiel vergangene und erwartete Verkaufszahlen und andere kommerzielle Informationen, zu bestehenden Kunden oder Kundenbewertungen zum Beispiel, angefragt werden.
Die PESO Zertifizierung läuft wie folgt ab:
In den meisten Fällen werden aktuelle bestehende ATEX- oder IECEx-Zertifikate und deren Testberichte sowie QAR/QAN anerkannt. Damit beschränkt sich die PESO-Zertifizierung in den meisten Fällen auf einen reinen administrativen Prozess der Dokumentenprüfung. Erfahrungsgemäß ist der Umfang der geforderten Dokumente relativ groß, kann jedoch von Projekt zu Projekt variieren (ca. 50-100 Dokumente). In jedem Fall werden seitens der Behörde neben den für die Antragstellung erforderlichen Dokumenten noch Informationen zum Hersteller, dessen indischen Repräsentanten (AIR), den Produkten/Komponenten, dem Werk, sowie kommerzielle Informationen angefordert.
Für detailliertere Angaben prüfen Sie bitte die Übersicht Antragsdokumente für die PESO Zertifizierung.
Bitte beachten Sie, dass Sie wie bei den meisten anderen indischen Zertifizierungen einen lokalen indischen Antragsteller (Authorized Indian Representative, AIR) benötigen. Auch im Hinblick auf die Anforderungen an den indischen Repräsentanten, gibt es seitens PESO besondere Anforderungen. Dieser muss zum einen technisch qualifiziert und für Ihr Produkt ausgebildet sein, zum anderen ist eine vertragliche Verpflichtung des AIR für mindestens 5 Jahre notwendig. Der AIR kann über mehrere Wege bereitgestellt werden, z.B. über eine eigene Tochtergesellschaft oder Vertriebsniederlassung in Indien, oder auch durch externe Dienstleister. Falls gewünscht, können wir Sie gerne bei der Bereitstellung des AIR unterstützen.
In komplexeren Fällen können auch eine Abnahme vor Ort und ggf. sogar Tests in Indien verlangt werden. In jedem Fall müssen die Dokumente auf dem neusten Normenstand und am besten nicht älter als 2 Jahre sein.
Grundsätzlich ist es unter bestimmten Voraussetzungen auch möglich, neben der klassischen PESO-Zertifizierung eine Art Einzelabnahme in Indien durchzuführen. Diese ist erfahrungsgemäß kostengünstiger, die Anforderungen an die Dokumente sind ebenfalls etwas niedriger. Die im Rahmen der Einzelabnahme zugelassenen Produkte und Komponenten können jedoch nur im Rahmen des Projekts verwendet werden, für das die Zulassung erfolgt ist. Diese Art der Abnahme eignet sich daher besonders für Unternehmen, die nur geringe Stückzahlen im Rahmen einer einfachen Lieferung nach Indien importieren möchten.
Um das Zertifikat auch nach der Erstausstellung gültig zu halten, ist ein funktionierendes Änderungsmanagement von Seite des Produzenten unabdinglich. Mehr Info dazu finden Sie auf unserer Seite für PESO Änderungsmanagement.
Mehr zum allgemeinen Thema erfahren sie auf unserer Unterseite für den Peso Zertifizierungsablauf.
Sie interessieren sich für die PESO-Zertifizierung von Produkten und für den indischen Öl- und Gas-Markt bzw. explosionsgeschützte Produkte? Dann zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren:
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