Indisches Kabinett beschließt Förderprogramm für die Hersteller von Fotovoltaikanlagen
17. Juni 2021Die Fördergelder in Höhe von umgerechnet 607 Millionen US-Dollar wurden vom Kabinett bereits im November 2020 abgesegnet. Um die Verteilung der Mittel kümmert sich das Ministerium für neue und erneuerbare Energien (MRNE), dessen Vorschlag zur einheimischen Herstellung von Fotovoltaikmodulen kürzlich von der Regierung genehmigt wurde und die Subventionen nun verfügbar sind. Das Förderprogramm hat das Ziel, zusätzliche Herstellungskapazitäten in Höhe von 10.000 MW für Fotovoltaikanlagen aufzubauen. Dabei sollen insbesondere Solarmodule mit einem hohen Wirkungsgrad gefördert werden.
In einem nationalen Plan sollen die bereits existierenden Hersteller gefördert und die Abhängigkeit von Importen reduziert werden. Nach einem Artikel des Business Standard sind Adani Green, Azure Power, Vikram Solar und Waaree Solar die führenden Solarmodul-Hersteller in Indien. Der von Goldman Sachs unterstützte Projektentwickler für erneuerbare Energien, ReNew Power, gab kürzlich seinen Einstieg in die Produktion von Solarzellen bekannt.
Nach Einschätzung des Geschäftsführers der Waaree-Gruppe, Hitesh Doshi, wird das Förderprogramm, das an Produktionszahlen geknüpft ist, die Versorgung von Indien mit Fotovoltaikanlagen eigenständiger und weniger abhängig von Importen machen. Auch wenn die Fördergelder ausschließlich für einheimische Hersteller zur Verfügung stehen, sieht Doshi auch eine Chance zum Export von kompletten Anlagen oder Komponenten. Die staatlichen Mittel sollen an die Hersteller über einen transparenten Bewerbungsprozess ausgezahlt werden. Der Förderzeitraum beträgt fünf Jahre und beginnt mit der Inbetriebnahme der Produktionsstätte sowie den nachgewiesenen Verkäufen der Solarmodule. Die Höhe der Förderung ist auch abhängig vom Wirkungsgrad der Solarmodule sowie dem Anteil der Materialien und Komponenten von einheimischen Zulieferern.
Indien hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2022 eine Kapazität von 175 Gigawatt an erneuerbaren Energien zu erreichen. Dies beinhaltet 100 GW aus Solarenergie und 60 GW aus Windenergie. Die derzeitige Solarenergiekapazität von 32 GW stammt jedoch überwiegend von importierten Fotovoltaikanlagen. Nahezu 75 Prozent der indischen Solarstrommenge basiert auf chinesischen Solarzellen und -modulen. Die momentane indische Produktionskapazität für Solarzellen liegt bei 3 GW und für Module bei 5 GW. Indien hat Anfang des Jahres seine erste Ausschreibung für die Herstellung von Solarzellen vergeben. Im Rahmen dieser Ausschreibung werden die Unternehmen Adani Green und Azure Power Solarzellen und Module mit einer Kapazität von 2 GW bzw. 1 GW herstellen.
Das MNRE hat in einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung erklärt, dass bei der Beschaffung durch die zentralen Regierungsbehörden Solarmodule aus einheimischer Produktion bevorzugt werden sollen. Als Teil der gegenwärtigen Bemühungen des Landes, Importe aus China zu verbieten, hat das MNRE auch einen 20-prozentigen Strafzoll auf Importe von Solarzellen und -modulen vorgeschlagen.
In Indien unterliegen Photovoltaiksysteme, Geräte und Komponenten der BIS-Zertifizierung. Die BIS-Zertifizierung ist vergleichbar mit einer CE-Zertifizierung jedoch mit einigen wichtigen Unterschieden. BIS steht für das Bureau of Indian Standards und ist die nationale indische Zertifizierungsstelle unter dem Dach des indischen Ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung & öffentliche Verteilung. Sie ist die zentrale Vergabestelle für die BIS Zertifizierung. Haben Sie eine Frage zur BIS-Zertifizierung oder anderen indischen Zertifikationen? Wir stehen ihnen jederzeit und unverbindlich für eine erste Einschätzung und Analyse zur Verfügung.
Seit 2012 weitet die BIS den Zertifizierungskatalog nach und nach aus und fügt kontinuierlich weitere Güter hinzu. Damit ist BIS-Zertifizierung für viele elektronische Produkte in Industrie und Privatkonsum Pflicht. Für einige Produkte fallen auch Werksinspektionen an.
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