Indien plant eigene Standards für Luftreinigungssysteme
19. Februar 2020Trotz aller Anstrengungen der indischen Regierung in den vergangenen Jahren ist die Luftverschmutzung in Indien, insbesondere im Großraum der Hauptstadt Neu-Delhi, weiterhin sehr hoch. Dennoch werden weiterhin die meisten Geräte und Sensoren aus dem Ausland importiert. Instrumente zur Messung und Überwachung der Luftqualität sowie Luftfilter und Luftreinigungssysteme sind weitestgehend nach europäischen Standards ausgerichtet. Deshalb plant die indische Regierung nun ihr eigenes Netzwerk an Messstationen auszubauen, um erstmals das wahre Ausmaß der landesweiten Luftverschmutzung zu ermitteln.
Derzeit gibt es in Delhi rund 30 Messstationen und weitere 200 in anderen Städten. Die Kosten für die Errichtung einer Station liegen zwischen 200.000 bis 350.000 US-Dollar. Es wird erwartet, dass für Indien tausende dieser Stationen in den kommenden Jahren benötigt werden, legt man die derzeitige Luftverschmutzung der Städte zugrunde. Einwohner, die es sich leisten können, kaufen Luftfilter und Luftreinigungssysteme. Schulen, Büros und öffentliche Einrichtungen investieren in diese Technik, welche eine saubere und gesunde Luft verspricht. Diverse wissenschaftliche Studien bezüglich Luftreinigern in Indien sagen voraus, dass der Markt allein bis 2023 von derzeit 14,14 Millionen Dollar auf 38,99 Millionen Dollar wachsen wird. Trotz einer steigenden Nachfrage und eines wachsenden Absatzmarktes kommt ein Großteil der Geräte aus dem Ausland.
Laut einem Sprecher der zentralen Stelle für die Überwachung der Luftverschmutzung in Indien (CPCB) ist Ruß ein weiteres lokales Problem. Die derzeit eingesetzte Technik, sowohl Sensoren als auch Luftfilter, sind auf das Klima und die Luftqualität in Europa ausgelegt. Während dort der Index AQI für die Luftqualität durchschnittlich unter 100 liegt, werden in Delhi regelmäßig Werte von 500 erreicht. Daher sind für Indien andere und leistungsfähigere Technologien notwendig, sagte der Sprecher des CPCB. Das indische Umweltministerium arbeitet deshalb nun mit dem CPCB und dem nationalen Physiklabor (NPL) an spezifischen lokalen Richtlinien für Geräte zur Messung und Reinigung der Luft. Zudem werde man bald eine Vereinbarung mit einem nationalen Referenzlabor in Großbritannien unterzeichnen, um die Geräte entsprechend internationalen Standards zu entwickeln und zertifizieren. Bis dieser Prozess jedoch abgeschlossen ist, dürften weitere 2 bis 3 Jahre vergehen, sagte der Leiter des NPL, Dr. Aswal. Während dieser Zeit ist Indien auf den Import von ausländischen Geräten angewiesen. Elektronische Geräte benötigen für den Import nach Indien eine Zertifizierung gemäß dem Bureau of Indian Standards (BIS). Wir beraten Sie gerne, ob Ihre Produkte davon betroffen sind und unterstützen Sie bei der BIS Zertifizierung.
Bei Fragen zur BIS-Zertifizierung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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