In Indien sollen neue BIS-Standards die unkontrollierte Einfuhr von Gütern einschränken
15. April 2020Die indische Regierung plant neue Regelungen, um die steigende Zahl von Importen einzuschränken. Diese Mammutaufgabe beschäftigt zahlreiche Ministerien wie Stahl, Chemie, Telekommunikation, Schwerindustrie und auch die Normierungsbehörde Bureau of Indian Standards (BIS). Das Büro des indischen Ministerpräsidenten hat ein Komitee aus Staatssekretären gegründet, welches nun 6 Monate Zeit hat, zwischen Importen zu unterscheiden, die für die Produktion in der einheimischen Industrie notwendig sind und anderen, nicht notwendigen Importen. Währenddessen hat das Handelsministerium aufgezeigt, das viele Importgüter nicht ordnungsgemäß entsprechend dem einheitlichen HS-System deklariert sind. Das ‚Harmonized System‘ ist ein im internationalen Handel eingeführtes System, das Güter anhand ihrer Zusammensetzung, Produktbezeichnung oder Funktion mit einem bestimmten Code auszeichnet und dementsprechend Einfuhrzoll erhebt.
Einem Regierungssprecher zufolge sei es wichtig, den genauen Inhalt von Importgütern zu kontrollieren, da Indien weitestgehend abhängig von Importen geworden ist. Weiter sagte er, man wolle den Verbrauchern sichere und umweltfreundliche Produkte anbieten und der Markenpiraterie ein Ende bereiten. Die unterschiedlichen Ministerien sollen im Auftrag des Handelsministeriums die genauen Zahlen analysieren. Danach werden sehr wahrscheinlich Handelsbeschränkungen eingeführt und vom BIS überwacht. Das BIS nimmt daher in Zukunft eine stärkere Rolle der Markt- und Regelüberwachung ein.
Indiens Exporte betrugen im vergangenen November rund 26 Milliarden US-Dollar während sich Importe auf 38 Milliarden US-Dollar beliefen. Das entspricht einem Handelsdefizit von 12 Milliarden US-Dollar verglichen mit 11 Milliarden im Oktober. Viele der importierten Güter sind lediglich als ‚diverse Waren‘ deklariert und besitzen keinen HS-Code. Davon sind Spielzeuge, Möbel, Sportartikel und Glaswaren nur einige dieser Warengruppen von einer Liste mit 370 Positionen für welche einheitliche technische Standards fehlen. Das BIS beziffert den Importwert dieser Waren auf 127 Milliarden US-Dollar. Die entsprechenden Ministerien sind nun aufgefordert, eine Liste mit Waren zu erstellen, welche in Zukunft durch das BIS getestet und zertifiziert werden sollen. Es wird davon ausgegangen, dass die Regierung in den nächsten drei Monaten mindestens 300 Produkte in diese Liste aufnehmen möchte. Das Handelsministerium hat das BIS beauftragt, die momentan nur 500 technischen Standards auf 5.000 zu erhöhen.
Wir sind Ihr Partner für die BIS-Zertifizierung in Indien. Eine Liste zulassungspflichtiger Produkte finden Sie auf unserer Webseite. Wir unterstützen Sie bei der schnellen Zertifizierung der Produkte für den indischen Markt.
Hier finden Sie weitere Informationen zur AIS-Zertifizierung, BIS-Zertifizierung, CDSCO-Zertifizierung, TEC-Zertifizierung und WPC-Zertifizierung für Indien.
Zudem können Sie hier zu den verschiedenen Zertifizierungsthemen ausführliche Broschüren herunterladen.